Unsere Argumente

Es gibt eine Vielzahl von überzeugenden Argumenten, die sehr stark gegen das Neubaugebiet „Am Bäckerholz“ sprechen. Wir haben diese Argumente aus der Bevölkerung hier zusammengetragen. Die Reihenfolge stellt keine Priorisierung unserer Bürgerinitiative dar. Uns ist bewusst, dass jede Bürgerin und jeder Bürger eine eigene Gewichtung vornimmt. Wir machen es uns zur Aufgabe, alle berechtigten und rechtskonformen Argumente zu vertreten.

Unser gemeinsames Ziel ist die Verhinderung des Neubaugebiets „Am Bäckerholz“!

Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist GEGEN dieses Neubaugebiet!

Bei einer Unterschriftensammlung in 2022 stimmten von ca. 1.100 Befragten auf Anhieb 872 Personen gegen das geplante Neubaugebiet – dies entspricht ca. 80 Prozent!

Bei ca. 4.400 Wahlberechtigten in Markt Erlbach kann man definitiv von einer repräsentativen Umfrage in der Bevölkerung sprechen.

Die gesammelten Unterschriften wurden anschließend unserer Bürgermeisterin, den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten sowie der Gemeindeverwaltung übergeben.

Deren Reaktion darauf: Bisher wurde die Anzahl der Unterzeichner heruntergespielt und deren Anliegen nicht wirklich ernst genommen.

Unser Ziel ist, nicht noch ein paar Quadratmeter zusätzliche Grünflächen in dieses Neubaugebiet zu bekommen, sondern dieses Neubaugebiet komplett zu verhindern!

Vernichtung von 14 Hektar Grünfläche

Das geplante Neubaugebiet umfasst 14 Hektar.
Diese 140.000 qm ensprechen der Größe von 20 Fußballfeldern!

Aufgrund des Widerstands unserer Bürgerinitiative gegen dieses Baugebiet sah sich die Gemeindeverwaltung gezwungen, ein paar Zugeständnisse bezüglich der Erhaltung von Grünflächen zu machen. Allerdings werden diese Grünflächen nicht die Vernichtung der übrigen Natur ausgleichen.

Mit Grund und Boden soll sparsam umgegangen werden!
Flächen wachsen nicht nach!

Die zusätzliche Flächenumwandlung und -versiegelung sowie der damit einhergehende Verlust von Ökosystemen und Biodiversität ist bei diesem geplanten Baugebiet immens.

Zerstörung unseres Naherholungsgebiets

Das Gebiet zwischen dem südlichen Ortsrand und dem Wald wird von uns Markt Erlbachern zum Spazierengehen und damit zur Erholung genutzt.

Wie man insbesondere an den Wochenenden sieht, ist dieses Gebiet auch bei den Auswärtigen sehr beliebt.

Die Gemeindeverwaltung vertritt die Meinung, dass nichts gegen die Bebauung dieser Fläche spricht, da für die Naherholung das Waldgebiet Bäckerholz nach wie vor erhalten bleibt.

Aus unserer Sicht jedoch beginnt die Naherholung bereits ab dem derzeitigen südlichen Ortsrand!

Der ca. 300 Meter breite Grünstreifen zwischen Ortsrand und dem Wald (auch wenn dieser landwirtschaftlich genutzt wird) ist für unsere Erholung von erheblicher Bedeutung!

Wenn der Bereich zwischen dem südlichen Ortsrand und fast bis zum Wald bebaut wird, verlieren wir unser Naherholungsgebiet direkt vor unserer Haustür.

Hinzu kommt, dass durch die Bebauung ca. 500 bis 600 neue Bewohner in dieses Gebiet ziehen, die sich dann auf dem Weg in Richtung Eschenbach und im Wald tummeln werden. Es ist zu bezweifeln, dass man in diesem Bereich noch Entspannung und Erholung findet. Von der Störung und Belastung der Natur ganz zu schweigen.

Zerstörung des ländlichen Ortschaftscharakters

Der ländliche Ortschaftscharakter ist sowohl bei den Ortsansässigen als auch bei Auswärtigen sehr beliebt. Man spürt, hier ist man im schönen Frankenland!

Diesen wunderbaren Ortscharakter durch eine riesige moderne Wohnanlage am südlichen Ortsrand zu verschandeln, wäre unverzeihlich!

Teilrodung des bestehenden Eichenwaldes an der Ansbacher Straße zwecks den Sichtverhältnissen

Die einzige Zufahrt für PKWs und LKWs soll über die Ansbacher Straße erfolgen. Bei der Ausfahrt aus dem Neubaugebiet müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit ausreichende Sichtverhältnisse gewährleistet sein. Hierzu müssen am „Eichenwäldchen“ auf mindestens 200 Meter Länge und 10 Meter Breite alte Eichen gefällt werden. Teilweise sind diese mehrere hundert Jahre alt.

Zufahrt nur über die Ansbacher Straße möglich

Bereits im Entwurf des neuen Flächennutzungsplans wurde darauf hingewiesen, dass der Zennhäuser Weg nicht für das zu erwartende Verkehrsaufkommen durch das Neubaugebiet ausgelegt ist.

Aufgrund der Straßenbaumaßnahmen für den neuen Edeka-Markt war eine 3-monatige Sperrung der Verbingung zwischen Markt Erlbach und Eschenbach notwendig. Der Verkehr wurde über Neuziegenrück umgeleitet.

Damit der Feldweg in der Verlängerung des Zennhäuser Wegs nicht als illegale Abkürzung nach Eschenbach genutzt werden kann, wurde am Ende des Zennhäuser Wegs vorsorglich eine Straßensperrung für PKWs beschlossen und errichtet, die laut Gemeindeverwaltung dauerhaft bestehen bleiben soll – auch wenn das geplante Neubaugebiet realisiert wird.

Das ist gut so und auch bereits heute erforderlich – insbesondere, wenn an sonnigen Wochenenden scharenweise Ausflügler durch den Kinderwald angelockt werden. Der Zennhäuser Weg wurde ursprünglich definitiv nicht für Durchgangsverkehr dimensioniert.

Damit gäbe es für PKWs und LKWs nur eine Zufahrt zum Baugebiet „Am Bäckerholz“: über die Ansbacher Straße!

Da die Fläche verkehrstechnisch schlecht an den Ort angebunden werden kann, eignet sich diese nicht für die Wohnbebauung für 500 bis 600 Personen mit schätzungsweise 250 bis 300 PKWs.

Verkehrsaufkommen und Emissionen

Markt Erlbach liegt im Knotenpunkt einiger Staatsstraßen. Der zusätzliche Verkehr würde den Ortskern immens belasten und damit die Lebensqualität der ansässigen Anwohner sehr verschlechtern.

Zusätzlicher Bedarf an öffentlicher Infrastruktur

Erhöhter Bedarf an öffentlicher Infrastruktur für eine wirtschaftliche Entwicklung: Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Verwaltung, Bauhof, Schule, Kindergarten, Freiwillige Feuerwehr

Schulen und Kindergärten sind jetzt schon an der Kapazitätsgrenze.

Auch die Freiwillige Feuerwehr muss nach ehrenamtlichen Helfern suchen.

Der Erhalt der Mittelschule ist ein Schein-Argument

Im FLZ-Artikel vom 08.05.2023 wird unsere Bürgermeisterin wie folgt zitiert:
„Jedes Jahr bibbern wir um die Mittelschule.“

Nach Recherchen liegen uns die folgenden Fakten vor:

Von den Schülerinnen und Schülern in der Grundschule Markt Erlbach treten jährlich ca. 80 Prozent nach der 4./5. und 6. Klasse ins Gymnasium, die Realschule und die Wirtschaftsschule über.

Im Mittelschulverbund Aurach-Zenn sind die Mittelschulen Emskirchen, Wilhermsdorf, Markt Erlbach und Neuhof/Zenn verbunden. Die Schüler der Mittlere-Reife-Klassen haben als Standorte immer Wilhermsdorf, Emskirchen und Markt Erlbach. Die neugebildete 7M rolliert zwischen diesen drei Standorten.

Mit einer Ausweitung der Bauplätze kann der Trend der Schülerwanderung in weiterführende Schulen nicht aufgehalten werden. Das ist ein gesellschaftliches, soziologisches Problem, aber keine Bauplatzproblem.

Ausverkauf unserer Flächen an Externe

Die Erschließung dieses Neubaugebiets kostet der Gemeinde sehr viel Geld!

Die großen Kostentreiber müssen direkt am Anfang umgesetzt werden: Straßenverbindung vom Zennhäuser Weg zur Ansbacher Straße, Abwasserkanal, Abwasser-Hebeanlage, Wasserversorgung, Stromversorgung, Regenrückhaltebecken etc.

Diese Kosten fallen noch vor der Erschließung des 1. Bauabschnitts an und müssen dann durch den Verkauf von möglichst vielen Grundstücken finanziert werden.

Logischerweise kann man dadurch nicht nur 10 bis 20 EFH-Grundstücke für den akuten Bedarf an Markt Erlbacher anbieten, sondern es muss eine wesentlich größere Anzahl sein, damit sich dieses Neubaugebiet wirtschaftlich für die Gemeinde rechnet.

Auswärtige Abnehmer gibt es für diese Grundstücke vermutlich reichlich.

Genau hier beginnt der Ausverkauf unserer wertvollen Flächen!

Kaum werden die Grundstücke des 1. Bauabschnitts verkauft sein, werden sich die nächsten ortsansässigen und auswärtigen Interessenten melden. Aufgrund der hohen Nachfrage wird dann ein Bauabschnitt nach dem anderen erschlossen, verkauft und bebaut.

Wenn das letzte Grundstück auf diesen 14 Hektar Land verkauft wurde, wird im Rahmen einer erneuten Flächennutzungsplan-Änderung das nächste Areal landwirtschaftlicher Nutzfläche in Bauland umgewandelt.

Neubaugebiet ist überdimensioniert

Im Eschenbacher Baugebiet „Kirchsteigfeld“ wurden 74 Bauplätze von der Gemeinde verkauft. Allerdings nur ca. 1/3 an Ortsansässige. Die anderen 2/3 wurden an Externe verkauft.

Realistisch betrachtet, wäre es ausreichend gewesen, in Eschenbach 25 bis 30 Grundstücke zu erschließen und an die Ortsansässigen zu verkaufen.

Die restliche Fläche hätte dann bei Bedarf erschlossen werden können.

Es ist zu erwarten, dass es beim Baugebiet „Am Bäckerholz“ sehr ähnlich laufen würde – allerdings in größerer Dimension, da der Standort in Markt Erlbach noch wesentlich attraktiver ist.

Die vor einigen Jahren für 2039 prognostizierte Einwohnerzahl von Markt Erlbach ist bereits jetzt schon erreicht.

Es entsteht ein komplett neuer Ortsteil

Nach bisheriger Planung würden im Neubaugebiet „Am Bäckerholz“ künftig 500 bis 600 Personen wohnen.

Zum Vergleich:
Laut der aktuellen Statistik der Gemeindeverwaltung von Markt Erlbach hat Eschenbach 502 Einwohner und Linden 417 Einwohner.

Innerhalb von wenigen Jahren würde somit ein völlig neuer Ortsteil entstehen, der die Einwohnerzahl vom Kernort um ca. 15% erhöht – laut der Statistik hat Markt Erlbach selbst 3725 Einwohner und die gesamte Gemeinde 5964 Einwohner.

In der endgültigen Planung wird sich das Baugebiet von der Ansbacher Straße bis zur Frankenstraße erstrecken.

Keine Kommune, auch nicht Markt Erlbach, kann solche exorbitanten Belastungen für Umwelt und Infrastruktur bewältigen.

Auch die soziale Integration der vielen Neubürger in die Vereine sollte bedacht werden. Es besteht die Gefahr, dass eine ghettoartige Wohnanlage entsteht.

Wo wohnen später unsere Kinder?

Durch das neue Wohngebiet „Am Bäckerholz“ sollen insgesamt 500 bis 600 Menschen zusätzlich angesiedelt werden.

Darunter werden sich schätzungsweise 200 bis 300 Kinder und Jugendliche befinden. Bei gleichbleibender Attraktivität von Markt Erlbach wird sich in 20 bis 30 Jahren ein Teil davon ebenfalls hier mit eigenem Hausstand niederlassen sollen.

Aufgrund der hohen Baukosten weisen die wenigsten neu geplanten Häuser Einliegerwohnungen auf. So wird der Nachwuchs relativ früh gezwungen sein, sich eine eigene Wohnung zu suchen.

Somit werden wir in ca. 20 Jahren eine riesige Nachfrage an kleinen günstigen Wohnungen für junge Menschen erleben. Allerdings werden so viele Wohnungen nicht existieren. Wird dann aus Sorge, dass die junge Generation abwandert, ein neues Baugebiet für große Wohnblocke mit kleinen günstigen Mietwohnungen entstehen?

Fazit: Jede Erweiterung eines attraktiven Ortes, bei der übermäßig viele Externe angesiedelt werden, zwingt 20 bis 30 Jahre später automatisch zu einer neuen Erweiterung, um der nachfolgenden Generation der ursprünglichen Neubürger ebenfalls Platz zu schaffen.

Innenort-Entwicklung

Die Innenortentwicklung INNEN VOR AUSSEN vermeidet eine Zersiedlung eines Ortes, deshalb sollte die Konzentration auf die innerörtliche Entwicklung gelegt werden – Qualität ist besser als Quantität.

Bei uns in Markt Erlbach verschenkt die Gemeindeverwaltung viele Chancen, zentrumsnahe Altbestände zu erwerben und diese (oder zumindest auf deren Grundstücken) Wohnungsbau-Projekte umzusetzen.

Stattdessen soll auf der grünen Wiese ein Neubaugebiet für 500 bis 600 Bewohner entstehen.

Viele große Wohnblöcke – wenige Einfamilienhäuser

Laut der Gemeindeverwaltung liegt der Fokus nicht auf freistehende Einfamilienhäuser, sondern auf Doppelhaushälften, Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser.

Das klingt nach möglichst hoher Komprimierung von Wohneinheiten.

Das Ziel ist, möglichst viele Menschen auf möglichst wenig Platz anzusiedeln – wenig Grünflächen, viel Beton!

Solche Bebauungen kennt man von Vorstadtsiedlungen!

Die Bürgerinnen und Bürger in Markt Erlbach sind mit dem aktuellen Ortsbild höchst zufrieden! Wieso soll das geändert werden?

Wollen wir Markt Erlbacher diese Änderung unseres Ortsbilds? Oder wollen viele Auswärtige das schöne Markt Erlbach genießen und sich hier ansiedeln?

Seniorengerechte Wohnungen sollten nicht am Ortrand liegen, sondern zentrumsnah

Die Gemeindeverwaltung wirbt damit, dass im neuen Baugebiet „Am Bäckerholz“ seniorengerechte Wohnungen in Mehrfahmilienhäusern entstehen sollen.

Seniorengerechte Wohnungen sollten allerdings nicht 1.200 bis 1.500 Meter vom Ortskern entfernt am Ortsrand liegen!

Es wäre wesentlich sinnvoller, die Gemeinde würde sich intensiver um zentrumsnahe Grundstücke und Bestandsimmobilien bemühen, damit seniorengerechte Wohnungen in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften und Arztpraxen sowie dem Bahnhof entstehen können.

Seniorengerechte Wohnungen sind wichtig und werden benötigt. Allerdings sollten diese zentrumsnah liegen und kostengünstig sein, so dass sich die einheimische Bevölkerung diese leisten kann. Andernfalls wird wertvolles Land von Markt Erlbach für das Wohl von zahlungskräftigen Auswärtigen zubetoniert.

Sollte aus Ihrer Sicht ein wichtiges Argument fehlen:
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